Eine qualitativ hochwertige Dialyse verbessert die Lebensqualität der Patient:innen. Um eine bestmögliche Versorgung zu sichern und zu verhindern, dass Versorgungslücken entstehen, fordern wir:
Die Dialyseversorgung in Deutschland steht unter wachsendem Kostendruck, in den vergangenen fünf Jahren wurden 42 der bundesweit 950 Dialysezentren bereits geschlossen, berichtet die Medical Tribune. Grund sei die unzureichende Dialyse-Kostenpauschale, die zum Januar 2023 einmalig um 2 Prozent erhöht wurde aber nicht die Kostensteigerungen der letzten Jahre abdecke. Der Verband der Deutschen Nierenzentren (DN e.V.) fordert, die Dialysepauschalen an die Kostenentwicklung und die steigenden Personalaufwendungen anzupassen, die Vorhaltekosten fürs Bereithalten der Dialysekapazitäten auszugleichen sowie sichere Rahmenbedingungen für nephrologischen Nachwuchs zu schaffen. Den ganzen Artikel finden Sie auf medical-tribune.de
In der Dialyseversorgung klafft ein Finanzierungsloch.
Wir müssen handeln, um die Versorgung zu sichern.
Hier sind die Fakten.
Eine hochwertige Dialyseversorgung ist aus mehreren Gründen kostenintensiv:
Die Vergütung der Dialyse wurde 2013 neu geregelt. Neben der Kostenübernahme der ärztlichen Betreuungsleistung wurde eine Sachkostenpauschale eingeführt. Sie soll Kosten für Personal, Geräte, Materialverbrauch sowie weitere laufende Kosten decken.
Verantwortlich für die Höhe der Dialyse-Vergütung ist der Bewertungsauschuss. Er legt fest, in welcher Höhe vertragsärztliche Leistungen erstattet werden können.
In Deutschland gibt es rund 5 Millionen chronisch nierenkranke Menschen. Davon müssen etwa 90.000 Menschen zur Dialyse. Die steigende Lebenserwartung gemeinsam mit unseren Lebens- und Essgewohnheiten erhöhen das Risiko, im Laufe des Lebens eine Nierenerkrankung zu erleiden.
Für Patienten mit Nierenversagen ist die Dialyse-Behandlung überlebenswichtig.
Eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe Behandlung kann die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Begleiterkrankungen senken und den Betroffenen wertvolle Lebenszeit schenken.
Die Niere hat wichtige Aufgaben: sie filtert Schadstoffe aus dem Blut und reguliert den Wasserhaushalt des Körpers. Der Mensch kann ohne funktionierende Nieren nicht überleben.
Häufige Ursache einer chronischen Niereninsuffizienz, die mitunter lange unentdeckt bleibt, kann eine Diabetes-Erkrankung, oft in Kombination mit Bluthochdruck, sein.
Bei einem Nierenversagen kann es in Deutschland im Schnitt zehn Jahre dauern, bis eine Spenderniere zur Verfügung steht. Für diese Zeit oder für den Rest des Lebens der Patienten wird die Dialyse zur lebensrettenden Maßnahme.
Mehr als die Hälfte der Dialysepatienten in Deutschland sind über 65 Jahre alt. Häufig leiden sie an mehreren Krankheiten.
Die meisten benötigen mehrstündige Behandlung an drei Tagen in der Woche. Zusammen mit der An- und Abfahrt kann dies eine große Belastung sein und bestimmt oft den Alltag der Patienten. Mit einer hochwertigen Versorgung wird ihnen Lebensqualität zurückgegeben. Dazu muss die Dialyse wohnortnah angeboten und von gut ausgebildetem Personal durchgeführt werden.
Das Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) hat die Finanzierungslücke dokumentiert.
Hier die Kernpunkte der Studie:
Die aktuelle Wochenpauschale kann die Kostensteigerungen nicht mehr auffangen. Die derzeitige Vergütung der Dialyse lässt keine kostendeckende Behandlung zu.
Die Personalkosten stellen in der Dialyse den größten Einzelposten dar. Die Gehälter von Medizinischen Fachangestellten und Krankenpflegern sind allein von 2018 bis 2022 um 30 % gestiegen, die von Dialyseassistenten und Pflegehilfskräften um 21 %.
Aus dem Anstieg der Gesamtkosten für nichtärztliche Dialyseleistungen um 20 % ergibt sich bei der aktuellen Dialyse-Wochenpauschale von 475,63 Euro ein Defizit von rund 84 Euro je Patient und Woche.
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